Blick auf Weißensee, Hopfensee (links), Forggensee und Bannwaldsee | © DAV Augsburg Senioren

Salobergrat-Überschreitung von Füssen nach Pfronten

28.08.2024

Am Mittwoch, den 28.08.2024, trafen sich 11 wanderfreudige Senior*innen und Wanderleiter Ernst Kundinger um 07:30 Uhr am Augsburger Hauptbahnhof zu einer neuen Tour mit dem öffentlichen Personennahverkehr. Pünktlich um 7:46 Uhr startete die Regionalbahn nach Füssen, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung über den Zirm- oder Salobergrat nach Pfronten. Dieser Grat, ein rund 8 km langer und 1 km breiter Höhenrücken, trennt das Vilstal im Süden vom Ostallgäuer Voralpenland im Norden.

Nach einer knapp zweistündigen Fahrt erreichten wir unser Ziel und begannen den Aufstieg in Richtung Bad Faulenbach, um den Oberen Kobelweg zu erreichen. Dieser führte uns westwärts durch einen schattigen Bergmischwald, wo es trotz der hochsommerlichen Temperaturen angenehm zu wandern war. Ohne große Steigungen, aber mit stetigem Auf und Ab, überschritten wir den Birkenbichelberg und gelangten zum Zwei-Seen-Blick. Von hier bot sich uns ein malerischer Ausblick auf Alatsee und Weißensee, die eingebettet in der Landschaft unter uns lagen. Nach einer kurzen Trink- und Fotopause stiegen wir steil zum Alatsee hinab und umrundeten ihn auf seiner Südseite, während wir das rege Badetreiben am See beobachteten. Am nördlichen Ufer bogen wir links ab und erklommen in steilen Serpentinen den Fahrweg zur Saloberalm. Unsere Vorfreude auf kühle Getränke wurde jedoch enttäuscht, als wir feststellen mussten, dass die Alm mitten in der Feriensaison nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet ist. So verzehrten wir bei einer wohlverdienten Rast unsere mitgebrachten Speisen und Getränke.

Gestärkt setzten wir unseren Weg über den Bergkamm fort. Der anstrengendere Teil unserer Wanderung lag noch vor uns. Zum Glück verlief der Weg meist im Wald, stets nahe am Grat und entlang der deutsch-österreichischen Grenze, gesäumt von teils historischen Grenzsteinen. Ein weiteres Highlight war der Vier-Seen-Blick mit dem beeindruckenden Panorama von Weißensee, Hopfensee, Forggensee und Bannwaldsee. Nach erneutem Ab- und Aufstieg erreichten wir den Zwölferkopf, auch Salober genannt, mit 1.288 Metern der höchste Punkt unserer Tour. Dort boten sich uns spektakuläre Tiefblicke ins Vilstal und auf die hoch aufragenden Tannheimer Berge.

Der folgende Abschnitt führte uns über einen abwechslungsreichen Bergpfad zu unserem nächsten Etappenziel: Die Burgruine Falkenstein, die auf einer Felsnase thront und von König Ludwig II. einst zu einem weiteren Märchenschloss ausgebaut werden sollte. Nachdem wir die letzten Stufen erklommen hatten, genossen wir die grandiose Rundsicht über das Vilstal, die umliegende Bergwelt, Pfronten und das weite Allgäuer Voralpenland. Das noble Berghotel Schlossanger Alp bot Wanderern bequeme Sitzplätze und eine Auswahl an kühlen Getränken, Kaffee und Kuchen aus einem umgebauten Container. Erholt machten wir uns auf den Abstieg. Vorbei an der Mariengrotte, die sich in einer großen Felsspalte unterhalb der Burgruine befindet und als spiritueller Ort zum Innehalten dient, ging es steinig und steil abwärts zum Bahnhof Pfronten-Steinach.

Am Ende eines langen Wandertags machten sich bei einigen von uns ermüdete Beine bemerkbar. Doch wir sammelten nochmals alle Kräfte und liefen die letzten Meter eilig zum abfahrbereiten Bus am Bahnhof. Mit dem Schienenersatzverkehr ging es bis Oy-Mittelberg, dann weiter mit der Regionalbahn nach Kempten und schließlich mit dem Regionalexpress nach Augsburg. Alle Verbindungen klappten wie am Schnürchen, sodass wir planmäßig um 19:50 Uhr entspannt in Augsburg ankamen.

Nach einer kurzen Verabschiedung zerstreute sich die Wandergruppe, und alle begaben sich auf ihre letzte Etappe nach Hause. Vielen Dank dem Wanderleiter für diese schöne Tour voller besonderer Momente und Eindrücke!

Volker Schulz