Der Starkregen und das Hochwasser im süddeutschen Raum Anfang Juni haben auch unser Kletterzentrum in Augsburg betroffen und erhebliche Schäden verursacht. Für die dringend nötigen Reparaturen stehen umfangreiche Maßnahmen an, die jetzt und in den kommenden Monaten umgesetzt werden. Zudem wird die Anlage damit gegen künftige Starkregenereignisse besser geschützt.
Wir möchten euch hier über die Hintergründe, Maßnahmen und Auswirkungen informieren.
Hintergrund
Die Gutachten, die zum Zeitpunkt der jeweiligen Bauabschnitte unseres Kletterzentrums 1998, 2008 und 2018 vorlagen, haben für das Gelände und die geplanten Gebäude unserer Anlage keine besonderen Risiken für eine vergleichbare Hochwassersituation erkennen lassen. Die durch den voranschreitenden Klimawandel heute immer stärkeren und häufigeren lokalen Starkregenereignisse waren noch nicht in den Modellen enthalten.
Entsprechend wurde damals keine Notwendigkeit für einen hochwassersicheren und damit deutlich aufwendigeren und teureren Bau gesehen. Dennoch waren die Wassermengen, die im Juni 2024 gleich an mehreren Stellen ihren Weg in unser Kletterzentrum gefunden haben, so mächtig und anhaltend, dass auch noch mehrere Tage nach dem Starkregen ein Abpumpen, auch mit den Großgeräten der Berufsfeuerwehr, völlig unmöglich war.
Um gegen zukünftige Starkregen- und Hochwasserereignisse besser geschützt zu sein, ist es notwendig, im Rahmen der technischen und finanziellen Möglichkeiten, die Anlage durch entsprechende bauliche Maßnahmen aufzurüsten, um zukünftige Schäden zu vermeiden, oder zumindest deutlich zu begrenzen. Diese Erkenntnisse fließen selbstverständlich auch in die Planungen für die neue Boulderhalle mit ein.
Zeitpunkt der Sanierungsarbeiten
Im Zuge der Schadenserfassung, gemeinsam mit dem Gutachter unserer Versicherung, wurde deutlich, dass nicht nur die Sicherheitsböden in den Indoor-Leadbereichen und die Bouldermatte im Altbau, sondern auch diverse andere Bereiche im Kletterzentrum betroffen sind. Aufgrund der Komplexität der Arbeiten und des engen Zeitplans wurde deshalb in Absprache mit der Versicherung ein Ingenieurbüro mit der Planung und Koordination der Maßnahmen beauftragt.
Die Arbeiten finden zum jeweils frühestmöglichen Zeitpunkt statt, so dass während der Sanierung voraussichtlich auch noch gute Bedingungen in den nicht betroffenen Außenbereichen herrschen. Das Kletterzentrum bleibt entsprechend geöffnet.
Was wird gemacht?
Die Sanierung der Boulderhalle ist bereits in vollem Gange und die Spraywall kann voraussichtlich Ende August wieder benutzt werden.
Ab September wird es dann zu größeren Einschränkungen in den Indoor-Leadhallen kommen, da hier unter anderem die Fallschutzböden ausgetauscht werden. Es lässt sich leider nicht vermeiden, dass beide Hallen zeitweise parallel gesperrt werden müssen. Dieser Zeitraum wird dabei so kurz wie möglich gehalten.
Die gute Nachricht ist, dass diese Sperrzeit gleichzeitig dafür genutzt wird, den sowieso dringend notwendigen Austausch der Strukturwände im Altbau vorzunehmen. Die alten Wände von 1998, die uns im Rahmen der regelmäßigen Sicherheitsüberprüfung 2025 mit Sicherheit nicht mehr freigegeben werden und die altersbedingt auch nicht mehr saniert werden können, werden durch attraktive und breitensporttaugliche Wände ersetzt. Zusätzlich entstehen hier auch zwei weitere Linien für Selbstsicherungsautomaten.
Nach Abschluss der Arbeiten steht euch somit eine Vielzahl frisch geschraubter Routen an neuen Kletterwänden zur Verfügung.
Zeitplan und Auswirkungen
- Alte Boulderhalle (Spraywall): Fertigstellung bis Anfang September
- Alte Halle Indoor: Gesperrt vom 04.09. bis 01.11.2024
- Neue Halle Indoor: Gesperrt vom 11.09. bis 25.10.2024
Sämtliche Outdoor-Bereiche, die Galerie im Neubau, der Kinderboulderraum und der Boulderbereich im 3.OG werden die komplette Zeit zur Verfügung stehen.
Rabatt Eintrittspreise, Jahreskarten und Monatskarten:
Aufgrund der erheblichen Einschränkungen werden die Eintrittspreise wie folgt rabattiert:
- Tageseintritte: Im Zeitraum vom 11.09. bis 25.10. gilt für alle Tageseintritte Klettern & Bouldern ein einheitlicher reduzierter Eintrittspreis, der 50% des regulären Tarifs „Klettern & Bouldern“ entspricht.
- Monatskarten: Der Einzug für alle Monatskartenabos wird für einen Monat ausgesetzt.
- Jahreskarten: Die Laufzeit der Jahreskarten wird automatisch um 30 Tage verlängert.
Wir werden euch auf der Internetseite des Kletterzentrums über den Fortschritt der Maßnahmen auf dem Laufenden halten und bedanken uns schon heute für euer Verständnis!
Der Vorstand der Sektion Augsburg und das Team vom DAV Kletterzentrum Augsburg