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Brünnstein

Brünnstein vom Parkplatz Hohe Asten

26.09.2024

Ursprünglich war am 26. September eine Wanderung auf den Seelekopf bei Oberstaufen geplant. Da jedoch Regen vorhergesagt war, wählte Wanderleiter Ernst kurzfristig zwei Alternativen bei Brannenburg aus – hier sollte das Wetter besser sein.

Der Zug über München nach Brannenburg kam pünktlich an, und der bereitstehende Wanderbus brachte uns zur Haltestelle Tatzelwurm. Der Fahrer hatte bereits ein kleines Abenteuer gemeistert: Er fuhr durch einen extrem engen Felsentunnel, der kaum Platz für den Bus bot.

Von der Haltestelle aus wanderten wir Richtung Tatzelwurm-Wasserfälle, die mit beeindruckenden Wassermassen in eine Schlucht rauschten. Der Weg wurde bald steiler und schmaler, durchzogen von Wurzeln und querliegenden Bäumen. Auf dem Weg zum Brünnsteinhaus mussten wir zudem mehrere Lawinenabgänge überwinden, die noch mit abgerissenen Ästen bedeckt waren. Ein Rudel Gämsen ließ sich von uns nicht stören. Schließlich erreichten wir das auf 1.342 Metern gelegene Brünnsteinhaus. Im angenehm beheizten Wintergarten genossen wir bei fantastischer Aussicht auf den Wilden Kaiser und die schneebedeckten und umwölkten Gipfel der Hohen Tauern ein köstliches Essen.

Nach einer kurzen Abstimmung entschloss sich die Gruppe, den Brünnsteingipfel über den Julius-Mayr-Klettersteig zu erklimmen, der „nur für Geübte“ empfohlen wird. Der schmale, felsige Weg war an mehreren Stellen mit Seilen gesichert, und wir zwängten uns durch enge Felsspalten, stiegen steile Treppen und Eisentritte hinauf, bis wir das ausgesetzte Felsband mit großartigem Fernblick erreichten. Schritt für Schritt arbeiteten wir uns konzentriert bis auf den 1.624 Meter hohen Gipfel vor. Alle waren etwas erschöpft, aber glücklich.

Nach einem kurzen Rundblick und einem Stopp an der kleinen Kapelle begann der Abstieg Richtung Himmelmoosalmen. Auch hier war Trittsicherheit gefragt, da der Weg großenteils drahtseilgesichert durch schrofiges Gelände führte. Nach einem langen Abstieg, teils auf dem Hosenboden und mit vollem Körpereinsatz erreichten wir schließlich die Himmelmoosalmen.

Nun zeigte der Wegweiser noch 2,5 Stunden bis zur Bushaltestelle – also machten wir uns ohne Pause auf den Weg. Anfangs auf einem breiten Pfad, dann wieder auf einem schmaleren, steinigen Abschnitt ging es weiter bergauf und schließlich hinab ins Tal. Die Gehzeiten auf den Wegweisern schienen kaum kürzer zu werden, sodass vier schnellere Wanderer vorausgingen, um den Bus sicher zu erreichen. Unerwartet zeigte ein weiterer Wegweiser nur noch 40 Minuten bis zur Haltestelle – also zügig weiter!

Am Ende erreichten die Schnelleren die Haltestelle 45 Minuten vor der Abfahrt, der Rest der Gruppe kam 15 Minuten vor Abfahrt an. Alle waren zufrieden und stolz auf ihre Leistung. Der Bus kam pünktlich und brachte uns zurück zum Bahnhof Brannenburg, von wo aus wir über München wieder nach Augsburg fuhren.

Uschi Seib-Kundinger